Für Alle die neu oder wieder in den Modellbau einsteigen möchten, kann aller Anfang schwer sein. Es hat sich in den letzten Jahren viel in der Modellbauwelt getan und man kann rasch die Übersicht verlieren, hat Unmengen Fragen die das Internet nur mit neuen Fragen beantwortet und findet nicht das was man eigentlich sucht. Da kann ein kleiner Wegweiser oft Wunder wirken.
Drei wichtige Begriffe
Massstab:
Ein Modell hat normalerweise einen Massstab angegeben. z.B.: 1/72, oder auch 1:72 geschrieben. Das bedeutet dass wenn das Modell z.B. 10 cm lang ist, das Original rund 720cm, also 7.2m lang wäre. Der Masstab gilt auch für die Höhe und Breite, grunsätzlich für alle Längen des Fahrzeugs. (Dies gilt jedoch nicht für das Gewicht, hier käme eine andere Formel zum Einsatz)
=> Ein Modell einer B-25 im Massstab 1/350 ist deutlich kleiner als im Masstab 1/48.
Ähnliche Fahrzeugtypen haben oftmals ähnliche Masstäbe, heute hat sich bei den Herstellern hier ein Standard eingependelt:
Schiffe: 1/700, 1/350
Flugzeuge: 1/144, 1/72, 1/48, 1/32
Militärfahrzeuge, Panzer: 1/72, 1/35
Zivile Fahrzeuge: 1/24, 1/20
Dies sind jedoch nur Beispiele. So bringt Border Models beispielsweise dieses Jahr zwei Flugzeuge in 1/35 auf den Markt, oder hat Tamiya auch Militärfahrzeuge in 1/48 im Angebot.
Verwittern:
Früher baute und lackierte man die Modelle so, das es aussah als ob sie frisch vom Laufband kämen. Die saubere Verarbeitung des Modells stand im Vordergrund. Wer jedoch einen Blick auf ein Originalfoto einer Spitfire die schon ein paar Wochen im Einsatz stand wirft, merkt schnell dass die Maschinen überall Abnützungserscheinungen aufzeigten.
Beispielsweise platzte die Farbe an der Flügelvorderkante ein wenig ab (Chipping), nachdem ein aufgewirbeltes Steinchen dagegen knallte und das blanke Aluminium wurde dadurch sichtbar. Oder es bildeten sich an der Rumpfunterseite lange, dunkle Schlieren die von Schmieröl stammen (Streaking/Washing), welches hie und da aus undichten Stellen auslief. Ebenso offensichtlich sind die Abgasspuren hinter den Auspuffrohren auf beiden Rumpfseiten, etc. usw.
Dieser Aspekt fand schliesslich Eingang im Modellbau und heute gibt es viele verschiedene Möglichkeiten solche Effekte darzustellen. Dies ist jedoch keineswegs ein Muss und wer dem Verwittern nichts abgewinnen kann, oder ein schön verarbeitetes Modell nicht "verdrecken" möchte, muss das natürlich nicht. Genau so verhält es sich auch bei den Methoden.
Beim Verwittern spielt die Erfahrung und die persönliche Vorliebe eine wichtige Rolle, da es verschiedene Methoden für denselben Effekt gibt. Alleine um Farbabplatzer darzustellen kann ich folgende Methoden anwenden: Haarspraymethode, Autragen mit Pinsel, Auftragen mit Farbstifte, Abkratzen mit einem Werkzeug, etc. Es lohnt sich herauszufinden welche Methode den gewünschten Effekt bringt und dabei auch mal kreativ etwas neues auszuprobieren.
Das erste Modell
Vor dem ersten Modell bietet es sich an zu überlegen, was einem eigentlich interessiert. Vielleicht eine F-4U Corsair aus dem Zweiten Weltkrieg? Oder doch lieber den VW Käfer den man früher gefahren ist? Oder doch lieber ein Leopard 2? Es lohnt sich etwas zu bauen woran man auch einen Gefallen hat, dies hilft später mögliche Schwierigkeiten mental zu überwinden.
Verschiedene Hersteller bieten Anfängersets an die teils günstig, einfach zu bauen sind und manchmal schon die entsprechenden Farben mitliefert. Für Flugzeug Enthusiasten bietet Hobby Boss kleine 1/72er Bausätze an, die eine tolle Oberflächendetaillierung haben und qualitativ hochwertig sind.